An vier Nachmittagen im November und Dezember trafen sich nach dem regulären Unterricht die Schülerinnen und Schüler des Technik-Grundkurs an der Käthe-Kollwitz Gesamtschule mit dem Unternehmen „RSC Engineering GmbH“, um im Rahmen eines zdi-Angebotes intensiver in den Themenkomplex 3–D Druck eizusteigen. RSC ist auf 3D-Druck spezialisiert und in Köln ansässig. Normalerweise entwickelt und konstruiert das Unternehmen entsprechende Prototypen für andere Firmen. Das sei ein sehr wichtiges Einsatzgebiet des so genannten additiven Fertigungsverfahrens, erklärte Tim Richter, Geschäftsführer von RSC. Prototypen könnten mit diesem Verfahren schneller und kostengünstiger hergestellt werden. Außerdem falle viel weniger Abfallmaterial als bei den so genannten subtraktiven Verfahren, wie zum Beispiel dem Fräsen, an.

Auch die teilnehmenden Schüler der Stufe 13 sahen viel Potenzial und viele Vorteile in diesem innovativen Verfahren. Rakes (19), der sich gerade als Mechatroniker bewirbt, und Kaan (18) wussten, dass im Automobilbereich viel mit 3D-Druck gearbeitet wird. Ismar (19) ergänzt, dass durch eine stärkere Verbreitung der Alltag erheblich erleichtert würde, wenn man sich z.B.  Anleitungen von defekten Teilen aus dem Internet herunterladen und das entsprechende Bauteil ausdrucken könnte.

Während des Kurses konstruierten die Schüler weniger alltägliche Dinge. Raakes und Kaan konstruierten einen Würfel mit den Namenszügen ihrer besten Freunde. Auch ein gezinkter Würfel wurde hergestellt. Joshua (19) hatte im Matheunterricht das Thema Wahrscheinlichkeit gelernt und möchte nun ausprobieren, wie sich die asymmetrische Gestaltung eines Würfels auf das Wurfergebnis auswirkt.

Nicola Rychlik,  Ingenieurin bei RSC, war begeistert wie groß das Interesse und die Motivation bei den Gesamtschülern war und zeigte sich beeindruckt, wie die Schüler im Kursverlauf immer besser mit der komplexen Software umgehen konnten.  Nicola Rychlik hatte vorab sehr viel Zeit in die Kursvorbereitung gesteckt und die Drucker getestet und eingestellt. Aber, und das hat sie durch den Kurs gelernt: „Man muss immer einen Plan B und C in der Tasche haben!“ Auch wenn man einen runden Einkaufchip konstruiert, kann es durchaus mal vorkommen, dass er oval ausgedruckt wird. Aber das gehört halt zum Alltagsgeschäft eines Anwendungstechnikers für Additive Verfahren/Rapid-Technologien, wie eine mögliche Berufsbezeichnung lautet.

Lehrer Titus Kühne zeigte sich sehr zufrieden mit dieser Premiere einer Kooperation zwischen dem Unternehmen und seiner Schule. In der Gesamtschule besteht ein ausgeprägter Technikzweig, von daher passe das Thema gut ins Profil der Schule, so Kühne. Ab der neunten beziehungsweise zehnten Klasse (Wahlpflichtbereich) und auch in der Oberstufe könne er sich einen generellen Einsatz des Themas 3D-Druck gut vorstellen.

Organisiert wurde diese Kooperation vom Kommunalen Bildungsbüro der Stadt Leverkusen, das auch die nötige Hard- und Software bereitstellte. So stammen die Laptops, die 3D-Drucker und die Druck-Software aus Fördermitteln für den Aufbau des zdi-Schülerlabors innerhalb des „Probierwerks“ in Leverkusen-Opladen. Eine Fortführung dieser Art der Kooperation mit anderen Klassen und Schulen  durch das zdi-Netzwerk Rhein-Wupper in der Werkstatt des Probierwerks ist derzeit in  Vorbereitung.

 

Foto: zdi-Netzwerk cLEVer