In der Beratung zeigt sich schnell, die Gründung ist eine komplexe Angelegenheit. Vor allem Start-ups und andere schnell wachsenden Teams haben kaum Kapazitäten, alle relevanten Bereiche eines Unternehmens gleich auf dem Schirm zu haben. Themen, wie Personalmanagement, Leadership und auch Arbeitssicherheit geraten dabei häufig ins Hintertreffen. Deshalb beleuchten wir im Rahmen der Artikelreihe: Gründer informieren Gründer die ersten Schritte zum Thema Arbeitssicherheit. Welche verschiedenen Modelle gibt es? Was benötigen junge Unternehmen wirklich? Und was genau ist der wirtschaftlichen Nutzen hinter dem Arbeitsschutz? Ulf Weskamp & Torsten Grüner die FaSis (Fachkraft für Arbeitssicherheit) der Peerform GmbH, einem frisch gegründeten Unternehmen hier in Leverkusen, erklären dazu folgendes:
Zentral ist der Begriff der Prävention, sowie die Ansicht, dass die Beschäftigten morgens gesund zur Arbeit kommen und diese bestenfalls gesünder wieder verlassen. Dabei spielen die individuellen Leistungsvoraussetzungen der Mitarbeitenden eine wichtige Rolle. Die Menschen sind alle verschieden. Um wirtschaftlich zu arbeiten ist es als Unternehmer:in also wichtig
– eine hohe Produktivität erreichen,
– um Aufträge, Kunden und Zielumsatz zu generieren,
– Controlling und Senkung der Unfallzahlen,
– beziehungsweise Fehlzeiten der Mitarbeiter zu reduzieren,
– das Betriebsklima verbessern,
– gesunde und zufriedene Mitarbeiter beschäftigen,
– die Gesetze im Blick behalten
– und das Bewusstsein für das Thema Arbeitssicherheit schärfen.
Zunächst müssen wir wissen, welche Gefährdungen im Betrieb vorliegen. Dazu sagt das ArbSchG § 5, dass das Unternehmen die Arbeitsbedingungen hinsichtlich Gefährdungen beurteilen muss. Dazu muss eine so genannte Gefährdungsbeurteilung (arbeitsplatzbezogen) durchgeführt und dokumentiert werden. Haben wir die Ist-Situation analysiert, müssen Maßnahmen zur Minderung der Gefährdungen ermittelt werden. Diese richten sich nach dem T-O-P-Prinzip (technisch, organisatorisch, personell). Zudem müssen die Beschäftigten in regelmäßigen Abständen, mindestens einmal jährlich, unterwiesen werden. Die Abstände beziehen sich auf die von Ihnen ermittelten Gefährdungen sowie die mögliche Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensschwere bei Unfällen oder Berufskrankheiten. Wie ihr seht, ist einiges zu tun.
Zu Beginn lassen sich das sogenannte Unternehmermodell, die Beschäftigung einer internen FaSi sowie die schriftliche Beauftragung eines überbetrieblichen Dienstes, unterscheiden. Als Unternehmen müsst ihr die Lehrgänge bei der zuständigen BG (Berufsgenossenschaft) absolvieren, um eine Gefährdungsbeurteilung selbst zu erstellen. Voraussetzung dafür ist, dass ihr der Pflicht zum Beitritt bei der BG nachgekommen sind. Engagiert ihr einen externen Dienst richten sich die beratenden Einsatzstunden des Dienstes, wie die damit verbundene Vergütung, nach spezifischen Parametern. Diese können ebenfalls auf den Websites der jeweiligen BG eingesehen werden. Der WZ-Kode (Wirtschaftszweig), die Gefährdungsgruppen I-III, plus die Anzahl der internen sowie externen Mitarbeiter ergeben dann die Einsatzstunden in der Betreuung. Die dadurch festgelegte Gesamtstundenanzahl verteilt sich in den meisten Fällen mit einer 80 % Verteilung auf die FaSi, 20 % erhält der Betriebsarzt. Abschließend ist zu erwähnen, dass ihr als Unternehmer:in der Fürsorgepflicht gegenüber der Angestellten nachkommen müsst – also ab einem sozialversicherungspflichtigen Angestellten eines der oben genannten Modelle wählen müsst. |
Die Peerform GmbH ist ein frisch gegründetes Unternehmen aus Leverkusen, mit zwei operativen Fachkräften für Arbeitssicherheit. Sie bringen langjährige Erfahrungen u.a. aus der Zeitarbeit mit, wo sie tagtäglich in den Betrieben unterwegs waren und die Arbeitsplätze von externen Personal beurteilt und dokumentiert haben. Nun möchten sie als lokal agierendes Unternehmen beratend zur Seite stehen, um die notwendigen gesetzlichen Vorschriften umzusetzen. Besonders wichtig ist der peerform GmbH dabei den Schutzbegriff der Beschäftigten, die Erfüllung von gesetzlichen Pflichten, sowie die Möglichkeit der Produktivitätssteigerung durch den Arbeitsschutz hervorheben. Ihr Motto: Sicherheit im Beruf. Jeden Tag aufs Neue.
Der gesamte Präventionsbericht als PDF zum Download
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