Die Weltbevölkerung wächst, und damit auch der Bedarf an Ressourcen. Doch was bedeutet diese Entwicklung für die Wirtschaft und unser Verhalten? Wie können wir in Zukunft ressourcenschonend wirtschaften? Bei der Frage, wie konkret aber ein anderes, nachhaltiges wirtschaftliches Modell aussehen könnte, entsteht bei den meisten von uns ein Fragezeichen.

Wirtschaftsprofessor Dr. Arno Lammerts und Psychologieprofessorin Dr. Sabrina Krauss zeigten bei der WfL-Info-Session „Circular Economy“ Ende Oktober im Probierwerk Lösungsansätze, wie man das eigene Unternehmen wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig ausrichtet und sich so bestmöglich für kommende Herausforderungen aufstellt.

„Wie viel Wachstum können wir ertragen?“, fragte Prof. Arno Lammerts gleich zu Beginn, um dann den Gästen klarzumachen, dass ein „weiter so“, wie wir es aus der Linearwirtschaft kennen, nicht ewig möglich ist. Eine Option, Ressourcen zu schonen und den Folgen des Wachstums zu begegnen, stellt die Circular Economy dar. Ihr Ansatz besteht darin, Rohstoffe möglichst lange zu nutzen. Müll reduzieren, Produkte teilen oder mieten, sie wiederverwenden, reparieren oder aufarbeiten sind Möglichkeiten, den Rohstoffverbrauch zu reduzieren. Dazu müssen Produkte aber von vornherein so designed werden, dass eine Reparatur oder eine Weiterverwertung der Rohstoffe überhaupt möglich ist.

© Ecologic Institut

 

Damit einher geht auch eine Anpassung des Geschäftsmodells. Das Beispiel eines Sportschuh-Herstellers machte deutlich, wohin die Reise gehen kann. Die zum Großteil aus Bohnen hergestellten Schuhe kann man nicht kaufen, sondern zahlt eine Nutzungsgebühr. Statt die Schuhe am Ende ihrer Lebensdauer zu entsorgen, nimmt der Hersteller sie zurück und gibt für die Bestellung der nächsten Schuhe einen Rabattgutschein.

Anreize schaffen, das Verhalten zu ändern, ist eine Aufgabe für jeden Arbeitgeber. „Menschen sind nicht logisch, sondern psychologisch“, so Prof. Sabrina Krauss und erläuterte, warum die gewünschten Veränderungen nicht auf Knopfdruck geschehen, sondern lange Zeit benötigen.

Nachhaltigkeit ist eine umfangreiche Aufgabe, bei der Mitarbeitende maßgeblich zu Veränderungen beitragen. Der Vortrag und die anschließende Diskussion haben gezeigt, dass Circular Economy eine vielversprechende Möglichkeit ist, Ressourceneffizienz zu steigern und die Herausforderungen der Zukunft anzugehen“, so WfL-Prokurist Benjamin Schulz.

 

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Christian Zöller, Prokurist und Nachhaltigkeitsbeauftragter der Wirtschafsförderung Leverkusen > E-Mail