In der Öffentlichkeit wird Coworking meist als neues Phänomen wahrgenommen. Dabei sind die ersten Vertreter dieser Arbeitsform bereits über zehn Jahre alt. Wir geben Euch einen kleinen Einblick in die Geschichte des Coworkings, stellen Euch die Vorteile und Unterschiede vor und geben am Ende noch ein paar Tipps, wie Ihr Euch „richtig“ im Coworking Space verhalten solltet.

Es war einmal …

Bereits vor dem ersten offiziellen Coworking Space gab es zwei Institutionen, die die gleichen Werte vermittelten. Die C-base eröffnete 1995 in Berlin und war einer der weltweit ersten Hackerspaces. Als Treffpunkt für Hacker diente sie zum Austausch und als Arbeitsplatz. 2002 startete in Wien dann die Schraubenfabrik (siehe Bild). Deren Ziel war es, allen Selbstständigen einen Ort für Gleichgesinnte zu bieten. Hier können sie bis heute voneinander lernen, miteinander spielen und gemeinsam arbeiten.

Coworking

Der erste offizielle Coworking Space öffnete am 9. August 2005 in San Francisco seine Türen: der Spiral Muse. Programmierer Brad Neuberg suchte einen geeigneten Weg, die sehr hohen Büromieten in San Francisco zu umgehen, ohne ins Umland abzuwandern. Dieser erste Space war ein Riesenerfolg und verbreitete sich rasch in den USA und der ganzen Welt. So auch in Berlin. Im gleichen Jahr entstand hier das St. Oberholz. In die Öffentlichkeit schaffte es das Thema „kollaboratives Arbeiten“ damit aber noch nicht.

Dies gelang dann 2009 durch das Betahaus. Die mediale Aufmerksamkeit vereinte Coworking mit der neuen, digitalen Generationen und den Startups. Seitdem sind Hunderte Coworking Spaces in Deutschland entstanden. Viele von ihnen individuell und liebevoll hergerichtet, und basierend auf den Grundwerten des Coworking, schaffen sie eine neue Generation des Arbeitens. Allerdings wird das Wort Coworking heute auch inflationär und in falschen Zusammenhängen oder für kommerzielle Zwecke genutzt. Auch das Ziel des Probierwerks ist es, die Grundwerte des Coworking in Zukunft zu erhalten und den Nutzern einen Raum zu geben, in den sie sich zurückziehen können, ohne allein zu sein.

Warum sitzt du in einem Coworking Space?

Es gibt zahlreiche Befürworter, aber auch Kritiker des Coworking Models. Klar ist: Nicht für jeden ist es geeignet! Wer sich in seinem Ein-Mann-Büro eher wohlfühlt und nicht gestört werden will, der wird sich dort schlecht zurechtfinden. Aber Neugierige, die sich nicht allzu schnell ablenken lassen oder auf der Suche nach neuen Kontakten und Projekten sind, die werden sich hier sehr wohlfühlen. Insgesamt sind es drei Hauptargumente die die Vorteile widerspiegeln:

Kaffee ist ein unheimlich wichtiger Stoff für Coworker. Zum Erwachen am Morgen, zum Durchhalten am Nachmittag und zum Schwätzchen am Mittag. Mancher behauptet, erfahrene Coworker suchen sich ihren Space anhand der Qualität des Kaffees aus.

 

Infrastruktur: Alle wichtigen Bestandteile der Coworking-Infrastruktur sind vorhanden. Vom schnellen Internet, über Flats für Kaffee, Tee, Wasser bis hin zum Drucker und Meetingräumen. Ohne große Anschaffungsgebühr und Einrichtungsstress stehen allen Nutzern diese Ressourcen zur Verfügung!

Flexibilität: Du kannst einen Arbeitsplatz für einen Tag mieten, genauso wie für mehrere Tage oder ein paar Monate. Die flexible Vertragslaufzeit und die nutzerfreundliche Kündigungsfrist passen sich den Nutzerwünschen an.

Networking: Wenn Du jeden Tag neben anderen Menschen sitzt und Du diese dann an der Kaffeemaschine triffst, ist das Networken sehr einfach. Daraus ergeben sich die interessantesten Begegnungen: von gemeinsamen Projekten bis hin zu langjährigen Freundschaften. Coworking hat schon viel erstaunliche Geschichten geschrieben.

 

Do’s and dont’s

Wir haben einmal zusammengefasst worauf du Rücksicht nehmen solltest, wenn du in einem Coworking Space gut mit anderen Nutzern auskommen möchtest.

Do’s:
  • Lerne Deinen Community-Manager kennen.
  • Rede mit Deinen Coworkern – Dafür bist du doch hier, oder nicht?
  • Nimm an Veranstaltungen teil! Mit der ganzen Arbeit kann man leicht die coolen Programme und Events vergessen.
  • Gestalte Deinen Arbeitsplatz. Bringe mehr als nur dein Laptop mit!
Dont’s:
  • Versuche nicht, Deinen Kollegen Deine Produkte zu verkaufen.
  • Lass die Kaffeekanne nicht leer! Mache eine neuen Charge!
  • Erwarte nicht, dass sich alle Probleme in einem Coworking Space selbst lösen.
  • Ein gesunder Menschenverstand ist essenziell!

 

THE SPIRIT OF COWORKING ALLOWS YOU TO FIND COWORKERS WHO ARE WORTH WORKING WITH – Cynthia Chiam