Digitalisierung bedeutet Veränderung. Dies lässt sich auch im Einkaufsverhalten von Konsumenten beobachten: Durch Erfahrungen im Online-Shopping sind sie neue Standards – z.B. in einer größeren Sortimentsvielfalt und einem gestiegenen Informationsumfang – gewöhnt. Diese neuen Standards werden zunehmend auch im stationären Handel erwartet. Das heißt aber noch lange nicht, dass dafür ein Online-Shop notwendig ist. Wie die aktuelle Datenlage zum Handel in Deutschland aussieht und wie man dem Kundenanspruch gerecht werden sowie ein ganzheitliches Einkaufserlebnis ermöglichen kann, haben sich rund 20 Interessierte Anfang November beim Probierwerk-Themenabend für Händler buchstäblich mit allen Sinnen erfasst.
Handel im Wandel
Dass sich auch der Handel der Veränderung nicht entziehen kann, belegen Zahlen, Daten und Fakten, wie Referentin Jalina Maaßen vom „Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 Handel“ eindrucksvoll aufzeigte: Die Zahl der traditionellen Handelskäufer ist im Zeitraum von 2012 mit 52 Prozent bis 2019 auf 23 Prozent gesunken. Von einer reinen Verschiebung vom traditionellen Handelskäufer zu einem begeisterten Onlineshopper kann allerdings nicht die Rede sein: diese machen 2019 gerade mal 28 Prozent aus. Vielmehr sieht man einen Trend zum sog. „selektiven Onlineshopper“, der 2019 49 Prozent der Befragten ausmacht und sich aus beiden Welten die Präferenzen für sein persönliches Einkaufserlebnis wählt (Quelle: IFH Köln, Institut für Demoskopie Allensbach: ACTA 2012). Die Schlussfolgerung: Digitale Technologien als Unterstützung im Verkauf und bei Ladengestaltung, für erweiterte Serviceangebote (z.B. Cross-Channel-Services) oder Mitarbeiter mit zusätzlichem Know-how für Beratung, Produktempfehlungen etc. auszustatten. Als eindeutiger Trend zeigt sich das bargeldlose Bezahlen.
Digitalisierung zum Anfassen
Mit dem Digitalmobil und rund zehn Exponaten konnten die Teilnehmer sehen, anfassen, hören und riechen, wie Anreize und Erlebnisse zum Einkaufen vor Ort geboten werden können. Ob der Einsatz olfaktorische Reize, digitale Informationsstelen und Kassensysteme mit Selbst-Scan-Warenkorbfunktion oder Sortimentserweiterung in einen Online-Warenbestand sowie kontaktloses Bezahlen: aufzählen ließen sich eine Vielzahl an Ansätzen der Technologien. Als besondere Überraschung wurde live in den Showroom des Kompetenzzentrums, die Whitebox der FUTURECITY Langenfeld, mit ihren weiteren Technologien u.a. für Bestandsmanagement, Plakatierung (Digital Signage), Sprachsteuerung (Voice-Commerce) geschaltet.
Die Wirtschaftsförderung Leverkusen bietet am 9. Januar sowie 6. Februar 2020 lokalen Händlerinnen und Händlern, aber auch Gastronomen und einzelhandelsnahen Dienstleistern die Möglichkeit, mehr über die Zukunft des Einkaufens durch Digitalisierung auf der geführten Probierwerk Erlebnistour in der Whitebox zu erfahren.
Anmeldungen zu nachfolgenden Terminen unter:
Donnerstag 9. Januar 2020 19 Uhr (eigene Anfahrt):
https://www.eventbrite.de/e/80834019729
Donnerstag 6. Februar 2020 19 Uhr (eigene Anfahrt):