Paul von prandible ist seit Januar ständiger Gast im Probierwerk und baut sein Startup mit Hilfe des NRW Gründerstipendiums weiter auf. Wir haben uns mit ihm zusammengesetzt um über seine Geschäftsidee, den lokalen Handel und die Förderung zu reden.

Hi Paul, was ist das Besondere an Deiner Geschäftsidee?

Wir von prandible verstehen uns als digitale Schule für Einzelhändler und haben daher schon mal eine sehr spitze Zielgruppe. Außerdem sind bei unseren Videoschulungen oder lokalen Seminaren Punkte zu gewinnen, die Händler dann auf unserer Plattform einlösen können. So wollen wir den Spieltrieb fördern und eine digitale Transformation vorantreiben.

Wie bist Du auf diese Marktlücke gestoßen?

Ich wollte eine Lösung auf den Markt werfen, die sich mit der Stärkung des stationären Einzelhandels beschäftigt. Alle anderen Anbieter, wie etwa:

  • Local Commerce Plattformen
  • Spezielle Nischen-Branchenbücher oder
  • Agenturen bzw. reine Dienstleistungen

waren entweder nicht lösungsorientiert oder zu teuer für den Handel. Es ist zwar so, dass der Trend klar gegen den lokalen Handel geht, ich mich genau in diesem Segment am wohlsten fühle.

Ich habe keinen Bock in einer Stadt zu leben, wo es keine inhabergeführten und kleinen Geschäften gibt. Eine vielzahl von Händlern wird es in 30 Jahren bestimmt nicht mehr geben, wir wollen den helfen, die sich dem Wandel stellen möchten und auch noch die nächsten 30 Jahre überleben möchten.

Was waren die größten Schwierigkeiten, die Du bisher als Startup überwinden musstet?

Vertrauen von unserer Zielgruppe erhalten! Einzelhändler werden täglich von 100 Vertretern angesprochen, die etwas verkaufen wollen. Da stumpfen viele ab. Wir haben von Anfang an eine andere Strategie gewählt und sind vor Ort in die Geschäfte gegangen und ihnen Tipps auf dem Handy gezeigt.

Wieso hast Du Dich für das Probierwerk entschieden? Wie gefällt Dir das neue Startup-Zentrum?

Das Probierwerk ist eine zentrale Anlaufstelle für neue Ideen und hat mich von Anfang an begeistert. Besonders die großzügigen Besprechungs- und Seminarräume haben mir direkt gefallen.

Wo siehst Du prandible in fünf Jahren?

Wir sind Deutschlands größte Lernplattform für Einzelhändler und haben über 2.000 aktive Mitglieder!

Wie setzt Du Dich gegen Deine Mitbewerber durch?

Wir wollen als persönlicher Berater wahrgenommen werden, der auf die individuelle Branchen eingeht. Zusätzlich arbeiten wir an eigenen Software-Lösungen, die Mitglieder kostenlos nutzen können. Somit können wir eine Mischung aus digitaler Beratung und Assistenz anbieten. Das kommt bei unseren bestehenden Mitgliedern sehr gut an.

Wie sehen die nächsten Schritte aus?

Der nächste große Schritt für uns ist die Kooperation mit dem Handelsverband Rheinland. Hier werden wir ab Oktober 2019 regelmäßige Seminare und Schulungsangebote platzieren können. Zudem bilden wir unabhängige digitale Trainer aus, die sich ebenfalls uns anschließen wollen. Wir haben hier erste Gespräche geführt und setzen auf ein Regelwerk, um die Qualität zu sichern.

Du bist seit Februar 2019 beim NRW-Gründerstipendium dabei. Wie verlief der Bewerbungsprozess und was stellst Du mit dem Geld an?

Der Bewerbungsprozess war relativ einfach gestaltet. Über das Probierwerk wurde mir viel Arbeit abgenommen. Nach dem Pitch-Termin bekamen wir nach sechs Wochen schon eine positive Rückmeldung und konnten den Fördermittelantrag stellen. Das Stipendium nutze ich vorallem für Marketingmaßnahmen um weitere Einzelhändler Kunden zu erreichen und um neue Konzepte zu entwickeln.

Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg mit prandible!